Der MIUT, Madeira Island Ultra Trail

Der 6-Stundenlauf der Deutschen Meisterschaft der DUV war für Marion und Wolfgang Braun gerade mal Geschichte, da traten die beiden auf der wunderschönen, immergrünen Blumeninsel Madeira, beim MIUT (Madeira Island Ultra Trail), einem äußerst anspruchsvollen Ultratrail, an.

Dabei warteten auf die 948 Teilnehmer, 115 km Bergpfade, mit extremen An- und Abstiegen von über 1000 Höhenmetern am Stück, auf sehr schwer zu laufendem Untergrund, bestehend aus tausenden rutschigen Stufen, bemoosten Felsen, Geröll und Wurzeln, durch stets feuchten Wälder, die den Lauf in der Szene zu den technisch schwierigsten Trails zählen lassen. In Summe kamen 7200 Höhenmetern jeweils im Auf- und Abstieg zusammen.

Hinzu kamen extreme Temperaturunterschiede, die nach dem Start um Mitternacht am Meer in Porto Moniz, noch bei 14°C lagen, doch auf der Hochebene Paúl da Serra (32 km), in über 1500 müM, bis auf 6°C absackten und bei starkem Wind und Nebel, sich gefühlt der Null Grad Grenze näherten. Im späteren Verlauf wurde das westliche Bergmassiv bei Encumeada (46 km) verlassen und mit Tagesanbruch stiegen auf der Südseite die Temperaturen gegen 30°C. Das galt erst recht für den Talkessel von Curral das Freiras (61 km), das „Dorf der Nonnen“ genannt, weil hierhin seinerzeit die Nonnen flüchteten, als mal wieder Seeräuber die Insel überfielen. Hier wurden auch wieder 600 müM unterschritten und es galt die nächsten Anstiege, die landschaftlich eine Augenweide sind, auf die höchsten Berge Madeiras, den Pico Ruivo (71 km) und den Pico Areeiro (76 km), beide über 1800 müM, zu erklimmen.

Dort oben begann für die meisten Trailer die zweite Nacht und es folgten zunächst 900 Höhenmeter Abstieg nach Ribeiro Frio (86 km), gefolgt von einem kurzen knackigen steilen Anstieg auf 1400 müM nach Poiso (90 km), von wo es dann tendenziell „nur noch“ bergab ging, gespickt mit einigen technisch sehr schwierigen Passagen, bis nach Machico ins Ziel.

Wer in Machico ankam, sei es wie der erste Mann in 13:49 h oder der letzte nach fast 32 Stunden, die auch die maximale Laufzeit bedeuteten, konnte sich als wahrer Sieger fühlen.

Bei der Anmeldung ein halbes Jahr vorher, deren Start weltweit auf eine genaue Uhrzeit festgelegt war, wurde das Kontingent von 1100 Läufern, binnen weniger Stunden ausgeschöpft. Beim Start am 27. April wurden dann 948 Teilnehmer registriert, davon sollten 308, also ein Drittel, das Ziel nicht erreichen. Darunter auch Wolfgang Braun, der nach 61 km aus den verschiedensten Gründen ausstieg, wovon einer sicherlich die gewählten Trailschuhe waren, die ein erhöhtes Rutschen hervorriefen, welches nicht nur nervend war, sondern auch einen gesteigerten Kräfteverzehr bedeuteten.

Anders dagegen Marion Braun, die, wie in 2017 ein zweites Mal ihr Rennen durchzog. Sie war nicht nur die einzige Frau in der W60, sondern auch die älteste Teilnehmerin am Start. Was sie aber nicht davon abhielt, von 159 gestarteten Frauen, als 39. freudestrahlend nach 27:25:42 h ins Ziel zu laufen und selbst noch um 3:25 Uhr am Sonntagmorgen von Zuschauern und dem Moderator begeistert in Empfang genommen wurde.

Bei den Damen kamen 114 ins Ziel und mit 45 Aussteigerinnen lag die Ausfallquote hier etwas geringer, als bei den Männern.

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