Germanias Turnküken hat zarte 62 Lenze

Sie sind eine Riege sportlicher Routiniers, ihre Seniorin zählt 86 Lenze, ihr „Turnküken“ ist gerade mal 62 – und doch haben sie sich jugendlichen Schwung, Entdeckungsfreude und Lebenslust bewahrt. Am 18. Februar begeht die Turnfrauen-Abteilung des SV Germania Eicherscheid 40 Jahre Bestehen.

Im Gespräch mit den Mitbegründerinnen Helga Schreiber und Elisabeth Löhrer entdeckt der Chronist beim Blättern eine Fülle an Unternehmungsgeist, Wir-Gefühl und Freude an Bewegung in Gemeinschaft. Neben Helga Schreiber und Elisabeth Löhrer waren Maria Scheidt, Anna Linzenich, Irene Nießen, Hilde Offermann, Hermine Förster, Luise Offermann, Maria Carl, Annegret Matheis und Anni Förster Frauen der „ersten Turnstunde“; sie alle sind heute noch aktiv.

„Wir schlossen seinerzeit in unserem Heimatdorf eine Lücke im Betätigungsspektrum“, erinnert sich Helga Schreiber, „zur ersten Übungseinheit traten 70 Frauen an.“ Inzwischen stützt sich die temperamentvolle Truppe auf einen harten und zuverlässigen Kern von 25 Mitgliedern.

Die Leitung der Gruppe übernahm im Gründungsjahr 1972 Elli Schwan und übte das Amt sechs Jahre lang aus. Jeden Freitagabend hieß es in der Simmerather Sporthalle „Ran an die Geräte!“ Für weitere sechs Jahre (bis 1984) trug Irene Hammerschmidt Verantwortung als Übungsleiterin. Unter ihrer Regie wurden die ersten Tänze einstudiert, im Laufe der Jahre ein in der Bevölkerung beliebtes Turnfrauen-Markenzeichen zu öffentlichen Auftritten, etwa im Rahmen der sommerlichen Germania-Sportwochen. Ab 1982 war die Eicherscheider Gymnastikhalle an der Bachstraße montags Heimat der Turnschwestern. Anneliese Förster stand bis 1992 an deren Spitze, ihre Nachfolgerin ist bis heute Maria Jacobs.

Apropos Tanz: Als fröhliche Balletttruppe präsentierten sich die Fitnessfans zu festlichen Anlässen mit Reifen, Tüchern, bunten Bändern oder Stäben, traten auf als feurige Zigeunerinnen auf oder als Musical-Ensemble („New York“).

In bester Erinnerung der Teilnehmerinnen sind die bis ins Detail organisierten Tagesausflüge oder Mehrtagestouren. Die erste Ausfahrt führte auf Initiative von Kassenführerin Helga Schreiber nach Bad Breisig. In den folgenden Jahren waren stets Rhein, Ahr und Mosel beliebte Reiseziele, wie etwa Brodenbach, Cochem, Bernkastel-Kues, Wiesbaden, Boppard oder Bad Neuenahr. Doch auch die Eifelheimat sowie das Rheinland waren Ziele. So ging es nach Bitburg, Heimbach, Gemünd und Köln.

Einer guten Tradition folgend werden im Rahmen der Weihnachtsfeier die Verantwortlichen ausgelost für die Organisation verschiedener Feierlichkeiten. Karneval, Oster– und Sommerwanderung, Maibowlentreffen, Weinproben und lustiger Weckmännerschmaus zu Sankt Martin runden den vielfältigen Unternehmungsreigen ab.

Eicherscheids Turnfrauen stehen mitten im Leben und wissen: Alles ist endlich. So nahmen sie mit Abschied von ihren Freundinnen Hilde Hermanns, Klara Knein, Irene Hammerschmidt, Marianne Kaulard, Rosa Kaulard, Irmgard Lutterbach und Mena Hermanns.

Das Jubiläum, kündigt Helga Schreiber an, werde Freitag, 24. Februar, „in Luises Kneipe“ gefeiert. „Wir werden schließlich 40 Jahre jung und haben ganz viel Schwung. Darum wollen wir ein paar Stunden gemeinsam lachen, klönen und in Erinnerungen schwelgen“.

Der Höhepunkt des Sommer steht auch schon fest: Ab dem 15. Juni locken Drosselgasse und Loreley… (M. S.)

News vom:

Veröffentlicht von:

Kategorie der News:

Turnfrauen