Es war ein Laufkrimi am Sonntag im Park „Steinerbos“ im Niederländischen Stein, als es beim 6-Stundenlauf darum ging, die meisten Kilometer in dieser Zeit zu absolvieren. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel, als die 159 Läufer um 11 Uhr auf den 2,6 km langen Parcours geschickt wurden.
Es wurde ein heißes Rennen und dass nicht nur wegen den ungewohnt hohen Temperaturen um die 20°C, sondern auch was den Rennverlauf betraf.
Die ersten zwei Stunden waren zum „warmlaufen“ und kennen lernen der Mitläuferinnen. Die Positionen wurden bald schon leicht erkennbar, Marion hatte die bis dahin führende Frau nie aus den Augen gelassen und der Abstand zu der dritt- und viert- platzierten nahm Runde um Runde zu.
Spätesten ab diesem Zeitpunkt war es ein Rennen zwischen Marion und der Niederländischen Läuferin Inge van Bergen, die ihre Fans in großer Anzahl an der Strecke hatte, dafür hatte Marion ihren persönlichen Betreuer und Ehemann vor Ort.
In der 11. Runde übernahm Marion erstmalig die Führung, hielt diese auch für drei Runden und lief dann wieder für zwei Runden hinterher, wobei der Abstand nur ein paar Meter betraf. Runde 16 und 17 übernahm Marion wieder die Führungsarbeit. Es war jedes Mal wieder spannend für uns Zuschauer an der Strecke, wer wohl als nächste zuerst um die Ecke kommt.
Die 19. Runde ging an die Konkurrentin aus den Niederlanden, 50 km steckten nach 4:20 h in den Beinen, dann setzte sich Marion in der 20. Runde wieder nach vorne. Die andere blieb dahinter, war es Taktik oder schwächelte sie? Die nächste Runde lief Marion 15 Sekunden schneller, als die vorangegangenen, es entstand eine Lücke von 20 Sekunden. War es das? Die 22. Runde ebenfalls etwas schneller von Marion gelaufen, die Lücke vergrößerte sich auf 30 Sekunden.
Mir stand der Schweiß auf der Stirn, Mensch es war aber auch heiß!
Runde 24, Marion bog um die Ecke, die Sekunden tickten, wo blieb die Zweite? Über 1 Minuten dahinter kam sie, nur nicht zu früh freuen, noch waren 45 Minuten zu laufen und zum Ende hin kann noch so viel passieren.
Es sollte sich aber zum Guten wenden, denn in Runde 25 und 26 vergrößerte sich der Abstand im Minutenbereich, die Konkurrentin hatte sich geschlagen gegeben, jetzt galt es für Marion noch so viele Meter wie möglich zu sammeln, denn die 70km-Marke war in Sichtweite gekommen.
Sie gab noch einmal alles und als die Endsirene nach 6 Stunden ertönte und die Restmeter bis zu dieser Stelle vermessen waren, stand das Ergebnis dann schwarz auf weiß fest, 69,661km.
Der 1. Platz bei den Frauen und 17. gesamt von 159 Läufern, da war die Freude riesengroß.
Das Ultralaufen ansteckend ist, zeigte die große Beteiligung unserer Lauffreunde/Innen vom TV Konzen, es liefen ihren allerersten Ultra, Simone Gautrois (59,7km = 7. Frau), Anja Isaac (52,3km = 17. Frau), Christoph Hünnekens (56,7km) und Jörg Braunleder (54,1km). Schon alte Hasen wie Marion Isaac (57,1km = 9. Frau), Edgar Roder und Helmut Hoff, die sich über einen Marathon freuten, waren ebenfalls mit dabei.